Leistbares Wohnen und nachhaltige Stadtentwicklung im Fokus

Beim Dialog im Café Bellagio luden Landesrätin Simone Schmiedtbauer und Vizebürgermeister Reinhard Lerchbammer zum Austausch über die Zukunft des Wohnens ein. Gemeinsam wurden aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze für leistbaren Wohnraum sowie eine nachhaltige Stadtentwicklung diskutiert.

Junge Menschen in Leoben halten

Vizebürgermeister Reinhard Lerchbammer unterstrich die Dringlichkeit, aktiv Maßnahmen zu setzen, um junge Menschen nach ihrer Ausbildung in Leoben zu halten. Die Stadt stehe vor der Herausforderung, dass viele gut ausgebildete Talente nach der Matura, dem Studium oder der Lehre abwandern und nur selten zurückkehren. Daher sei es dringend notwendig „die richtigen Schritte“ zu setzen, sodass Leoben als attraktiver Standort für junge Menschen, Familien und Gründer wahrgenommen wird. Neben einer hohen Lebensqualität brauche es eine gut ausgebaute Infrastruktur – ein zentraler Bestandteil davon sei leistbarer und attraktiver Wohnraum.

Wohnbauförderung als zentrales Instrument

Landesrätin Simone Schmiedtbauer hob hervor, dass das Land Steiermark bereits wichtige Maßnahmen setzt, um Wohnraum sowohl als Eigentum als auch als Mietoption leistbar zu gestalten. Ihr Ressort verantwortet ein breites Förderangebot für Wohnhaussanierungen, Revitalisierungen und Neubauten – stets mit Fokus auf Energieeffizienz. Besonders erwähnte sie die Möglichkeit eines Landesdarlehens von bis zu 200.000 Euro für Eigenheime sowie die gezielte Förderung von Jungfamilien beim Hausstandsaufbau. Zudem sei das Konzept der „Starterwohnungen“ ein langjähriges Anliegen der ÖVP, das nun auch Eingang ins Regierungsprogramm gefunden habe, um der Abwanderung entscheiden entgegenzutreten.

Bürokratieabbau für mehr Wohnraum

David Zidar, parteiunabhängiger Kandidat auf der Liste „Reinhard Lerchbammer – Volkspartei Leoben & parteiunabhängige Bürger“, schilderte seine persönlichen Erfahrungen als Zugezogener und kritisierte die bürokratischen Hürden bei Sanierungsprojekten in der Stadt Leoben und die Unterschiede bei Auflagen und deren Einhaltung bei Privatpersonen versus Stadtgemeinde. Obwohl ein Zuzugsmanagement in Leoben existiere, fehle es an konkreten Unterstützungen bei der Wohnungssuche. Er sieht großes Potenzial darin, durch gezielte Maßnahmen mehr Menschen – insbesondere durch die Universität – für Leoben zu gewinnen. Ein Modell dafür wäre eine zentrale Plattform, um entsprechende freie Häuser oder Wohnungen an potenziellen Zuzug oder einfach an Eigenheimsuchende in Leoben zu vermitteln.

Starterwohnungen als Schlüssel für die Zukunft

Simon Bäck, jüngster Kandidat auf der Liste, sprach sich für Starterwohnungen speziell für Lehrlinge, Maturanten und Absolventen aus. „Gerade diese Gruppen brauchen eine echte Chance auf leistbaren Wohnraum, um langfristig in Leoben zu bleiben“, betonte der 19-Jährige. Er sehe in seinem Umfeld, dass viele junge Menschen die Stadt nach der Schule verlassen und nur für die Arbeit zurückkehren. Durch Starterwohnungen könnten soziale Bindungen gefestigt und gleichzeitig der Leerstand in der Stadt reduziert werden.

Statements

Reinhard Lerchbammer, Wissenschaftler, Vizebürgermeister:

„Leoben muss aktiv Maßnahmen setzen, um junge Menschen nach ihrer Ausbildung in der Stadt zu halten. Es darf nicht sein, dass gut ausgebildete Talente abwandern und nicht zurückkehren. Wir brauchen leistbaren Wohnraum, eine attraktive Infrastruktur und eine Stadtentwicklung, die Leoben als lebenswerten Standort für junge Menschen, Familien und Gründer sichert.”

Simone Schmiedtbauer, Landesrätin:

“Unser Ziel ist es leistbaren und nachhaltigen Wohnraum für alle Steirerinnen und Steirer bereitzustellen, egal in welcher Region sie leben. Einen besonderen Schwerpunkt legen wir dabei auf den Bereich der Sanierungsförderungen. Damit können wir nicht nur hochwertigen Wohnraum schaffen, sondern gleichzeitig einen wichtigen Impuls für die Wirtschaft setzen und einen Beitrag für den Klimaschutz leisten.”

David Zidar, unabhängiger Kandidat, Wissenschaftler:

“Ich habe selbst erlebt, wie herausfordernd es sein kann, sich in Leoben niederzulassen. Zu viel Bürokratie erschwert Sanierungsprojekte und die Wohnungssuche. Wir brauchen weniger Hürden und mehr Unterstützung, um Zuzug aktiv zu fördern. Die Stadt hat enormes Potenzial – vor allem durch die Universität – das wir nutzen müssen.”

Simon Bäck, 19, Angestellter:

“Viele meiner Freunde verlassen Leoben nach der Schule, weil es für sie keine echten Perspektiven gibt. Starterwohnungen könnten das ändern, indem sie jungen Menschen ermöglichen, in ihrer Heimatstadt zu bleiben. So verhindern wir Abwanderung, stärken soziale Strukturen und reduzieren den Leerstand.”

Schreibe einen Kommentar