Kritik an der Eröffnung des neuen Servicecenters der Stadtwerke Leoben

Am Mittwoch, den 15. Januar, eröffnete das neue Servicecenter der Stadtwerke Leoben in der Waasenstraße 1 mit großem Pomp seine Pforten.

Hinter dieser feierlichen Inszenierung verbirgt sich jedoch ein falsches Verständnis vom Umgang mit Steuergeld und eine Unaufrichtigkeit der roten Stadtregierung, da unter dem Deckmantel der Information überschießende Wohlfühl-PR betrieben wird.

Vizebürgermeister Reinhard Lerchbammer kritisiert scharf: „Leoben verfügt über ein überdimensioniertes Rathaus mit mehr als genug Platz für derartige Büros. Leoben hat einen Schuldenberg von fast 100 Mio. und ein riesiges Abwanderungsproblem. Währenddessen lässt man die Stadtwerke Geld für ein unnötiges Informationscenter ausgeben, obwohl man mit dem Stadtmagazin und einem 7-Köpfigen Facebook-team des Bürgermeisters ohnehin im Pressebereich überdimensioniert ist. Während bei dringend benötigten, zukunftsorientierten Projekten wie Volksschulen, Ansiedlungsaktivitäten, Deep-Tech-Förderung, und Kinderbetreuung gespart, wird von der 45%-Partei SPÖ aufgrund ihrer Mandatsmehrheit – in einem Anfall von Zynismus – der Bürgermeister wenige Wochen vor der Gemeinderatswahl bei freien Speisen & Getränken in Szene gesetzt“

Obwohl das Gebäude im Eigentum der Stadt steht, tragen die Stadtwerke – und damit indirekt die Bürger – die Kosten der Anmietung. „Statt unnötige Ausgaben zu vermeiden und aktiv gegen die Abwanderung vorzugehen, wird Leerstand kaschiert, indem die Stadt an ihre eigenen Unternehmen vermietet. Diese Verschleierungstaktik verschiebt die Kosten nur, und am Ende zahlen die Bürgerinnen und Bürger die Rechnung und am Problem ändert sich gar nichts,“ warnt Lerchbammer eindringlich.

Kritik am Zeitpunkt der Eröffnung

Auch der gewählte Termin der Eröffnung stößt auf Unverständnis. „Wie so oft finden diese PR-Termine an einem Werktag frühmorgens statt – diesmal um 9 Uhr. Damit werden Familien und Berufstätige systematisch ausgeschlossen. Es entsteht der Eindruck, dass diese Veranstaltungen weniger für die Menschen vor Ort, sondern vielmehr für die Selbstdarstellung des Bürgermeisters gedacht sind. Damit verstärkt die Stadtregierung das Gefühl vieler junger Bürger, nicht ernst genommen zu werden,“ so Lerchbammer weiter.

Forderung nach nachhaltiger Politik

„Leoben braucht keine teuren Inszenierungen, sondern endlich nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen. Es ist an der Zeit, in den Bildungs- und Wirtschaftsstandort zu investieren und mutige, zukunftsweisende Projekte umzusetzen, statt Steuergeld für die Selbstinszenierung des Bürgermeisters zu verschwenden,“ fordert der Vizebürgermeister. Lerchbammer appelliert an die Stadtregierung, Prioritäten zu setzen, die den Bürgerinnen und Bürgern langfristig zugutekommen, statt den Fokus auf kurzfristige PR-Gags zu legen

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